Was heisst 'Nationalbolschewismus'?

Dieser Aufsatz zielt darauf ab, einen neuen politisch-ökonomischen Focus und eine neue geistig-philosophische Grundlage bereitzustellen für eine Neudefinition des Nationalbolschewismus als anti-kapitalistisch, sozialnationalistisch, nationalmarxistisch, nationalkommunistisch - sowie als anti-faschistisch, anti-rassistisch, anti-zionistisch - und vor allem gerichtet gegen die Dominierung aller Nationen durch das internationale Bankensystem und sein Geldmonopol – weil jetzt sind die Banken und Eurokraten sind die Faschisten.

Der National-Bolschewismus lehnt sowohl die pseudo-nationalistischen, faschistischen und rassistischen Ideologien vieler ultra-rechter Parteien als auch die pseudo-marxistischen Ideologien des ‘internationalen’ Sozialismus, die von ultra-linken Trotzkistischen Parteien verbreitet werden, ab.

Im Gegensatz zu rassistischem Nationalismus und sozialistischem Internationalismus hat die NPP erkannt, dass seit dem Auseinanderfallen der Sowjetunion und der globalen Deregulation der Banken der Klassenkampf zu einem im wesentlichen nationalen Kampf aller Völker gegen die Macht der Banken und die Herrschaft des internationalen Finanzkapitals und dessen Politiker in den verschiedenen Ländern geworden ist. Lohnsklaverei ist jetzt verbunden mit und verschlimmert von Schuldensklaverei – der Unterwerfung nationaler Souveränität durch erzwungene ‘Staatsverschuldung’ bei den Feudalherrschern des internationalen Finanzkapitals – der U.S. Federal Reserve Bank, der Europäischen Zentralbank, des Internationalen Währungsfonds, der Welthandelsorganisation, der Weltbank und der

National-Bolschewismus erkennt an, dass wir in einem Zeitalter leben, das durch die totale globale Finanzialisierung des Kapitalismus gekennzeichnet ist, und dadurch dem internationalen ‘Geld Kapitalismus’ (Marx) erlaubt, vollständig parasitisch gegenüber dem Industriekapitalismus zu werden. Das führt zum Ruin von ganzen nationalen Wirtschaftsystemen (wie dem von Griechenland, Spanien und Italien) in einem Ausmass, das es seit den Schulden, die Deutschland im Versailler Vertrag aufgebürdet worden waren, nicht mehr gegeben hat. Doch bürgerliche Őkonomen und die kapitalistischen Medien propagieren weiterhin die ‘Grosse Lüge’ einer ‘globalen finanziellen Krise’ – die ja im Wesentlichen nur eine Krise der privaten internationalen Banken ist. Diesen Bankvampiren werden jetzt Trillionen von Euros von der Europäischen Zentralbank aushändigt, um sie aus ihrer selbstgemachten Krise zu retten – einer Krise, die das Resultat ihrer eigenen Gier ist, Geld in der Form von Schulden und Zinsen zusammenzuraffen. Das hat zum Ergebnis, dass durch den international erzwungenen ‘fiskalen Faschismus’ und den ‘Sparmassnahmen Terrorismus’ die Menschen in Europa und den Vereinigten Staaten jetzt in Armut, Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit von beispiellosem Ausmass sinken. Niemand jedoch – nicht einmal die sozialistische Linke – wagt es, die einzig wirkliche ‘Lösung’ zu dieser ‘globalen finanziellen Krise’ auch nur zu erwähnen – nämlich die Schaffung von vollständig staatseigenen Nationalen Volksbanken, die frei sind das souveräne Recht aller Nationen in Anspruch zu nehmen. Dies ist das Recht, ihr eigenes zinsfreies Geld herauszugeben ohne es von privaten und internationalen Banken leihen zu müssen – ein Recht, das Regierungen schon lange an das private internationale Bankensystem abgetreten haben.

Während die NPP die aufklärerischen Anstrengungen der Bewegungen für radikale  ‘Geldreform’  wie ‘Positive Money’ im Vereinigten Königreich und das ‘Movement for Monetary Reform and Public Banking’ in den Vereinigten Staaten unterstützt, lehnt sie jedoch die im wesentlichen naïve Annahme ab, dass das Recht der Nationen, ihr eigenes staatliches, schuldenfreies Geld zu schöpfen, durch rationales Argumentieren mit Parlamentariern von rechts und links erreicht werden könnte – ignoriert dieser Standpunkt doch den zugrundeliegenden Interessenkonflikt zwischen den Lohnabhängigen aller Nationen und den Instrumenten und Nutzniessern des internationalen Finanzkapitals. Wahre nationale Demokratie ist nicht parlamentarische Demokratie sondern Wirtschafsdemokratie – die Demokratisierung der Arbeitswelt und der industriellen Korporationen. Wahre internationale Demokratie bedeutet Widerstand gegenüber den Drohungen und der indirekten Diktatur der Finanzmärkte. Weder nationale noch internationale Demokratie können erreicht werden ohne eine nationale ‘Diktatur des Proletariats’, d.h. ‘Nationalsozialismus’ oder Nationalbolschewismus’ in der wörtlichen, marxistischen Bedeutung dieser Begriffe, nämlich gereinigt von groben geschichtlichen Verzerrungen wie Antisemitismus, Rassismus und Minderheitenhass, die nur dazu dienen alle Völker dem Prinzip ‘teile und herrsche’ zu unterwerfen.

Denn die Tatsache bleibt, dass trotz der ideologisch entwürdigenden und mörderischen Verbrechen an Juden, Roma, Kommunisten und Sozialisten eine Nationalsozialistische Diktatur – ob in der Form von Bolshewismus oder Nazismus – eine notwendige Bedingung des Widerstands gegen die unsichtbare Diktatur der internationalen Finanziers und Bankiers mittels der Herausgabe einer Form von Staatswährung war, und in diesem Widerstand die unverfälschten Elemente des sogenannten Nationalsozialismus verband. 

Der wirtschaftliche Erfolg dieser Diktatur, trotz massiver Vergeltung  durch weltweiten Handelsboykott, wird jetzt von Wirtschaftlern aus aller Welt, die sonst keinerlei Sympathien für das Hitlerregime haben, anerkannt:

“Durch eine unabhängige Geldpolitik staatlicher Kredite und eines Vollbeschäftigungsprogramms durch staatliche Arbeitsbeschaffungsmassnahmen war das Dritte Reich in der Lage, ein bankrottes Deutschland, das die überseeischen Kolonien verloren hatte, innerhalb von vier Jahren in die stärkste Wirtschaftmacht in Europa zu verwandeln, und das vor dem Beginn von Rüstungsausgaben.”
Wirtschaftswissenschaftler Henry C. K. Liu, Asia Times (24. Mai 2005)

“Deutschland gab ab 1935 schuldenfreies und zinsloses Geld heraus, was Deutschlands überraschenden Aufstieg aus der Depression zu einer Weltmacht in nur fünf Jahren erklärt. Die Regierung finanzierte ihre gesamten Aktivitäten zwischen 1935 und 1945 ohne Gold und ohne Verschuldung.”
Sheldon Emry, Billions for Bankers, Debts for the People

“…die Nationalsozialisten, die 1933 an die Macht gelangten, machten dem internationalen Bankenkartell eine Strich durch die Rechnung indem sie selbst Geld herausgaben. Sie richteten sich dabei nach Abraham Lincoln, der den amerikanischen Bürgerkrieg mit staatlichem Papiergeld finanzierte, das  ‘Greenbacks’ genannt wurde. Hitler began sein national Kreditprogramm damit, einen Plan für öffentliche Arbeiten zu erstellen. Die zu finanzierenden Projekte schlossen Hochwasserschutz, Ausbesserung öffentlicher Gebäude und privater Häuser und die Konstruktion neuer Gebäude, Strassen, Brücken, Kanäle und Hafenanlagen ein. Eine Billion inflationsfreier Wechsel, genannt Sonderwechsel, wurden dann ausgestell um diese Kosten zu decken. Millionen von Menschen arbeiteten an diesen Projekten und wurden mit Schatzanweisungen bezahlt. Dieses staatlich herausgegebene Geld war nicht durch Gold gedeckt sondern durch etwas von wirklichem Wert. Im wesentlichen war es die Bescheinigung für den Erhalt von Arbeit und Materialien, die an die Regierung geliefert worden waren. Die Arbeiter gaben diese Bescheinigungen dann für andere Güter und Dienstleistungen aus und schufen damit mehr Arbeitsplätze für mehr Menschen. Auf diese Weise befreiten sich die Deutschen von der erdrückenden Schuldenlast, die ihnen von den internationalen Bankiers aufgebürdet worden war. Innerhalb von zwei Jahren war das Arbeitslosenproblem gelöst und das Land stand wieder auf eigenen Füssen. Es hatte eine solide, stabile Währung, keine Schulden und keine Inflation zu einer Zeit, wenn Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten und anderen westlichen Ländern arbeitslos waren und von der Wohlfahrt lebten. Innerhalb von fünf Jahren wurde Deutschland von der ärmsten Nation Europas zur reichsten. Deutschland war sogar in der Lage den Aussenhandel wieder zu beleben, obwohl ihm ausländische Kredite verweigert wurden und es sich einem Aussenhandelsboykott gegenüber sah. Das wurde erreicht durch Tauschhandel: Maschinen und Rohstoffe wurden direkt ausgetauscht unter Umgehung der internationalen Banken. Dieses System direkten Austausches  kam ohne Verschuldung und ohne Aussenhandelsdefizit. Obwohl Hitler zu Recht in Schande in die Geschichtsbücher eingegangen ist, war er ziemlich populär in der deutschen Bevölkerung, zumindest für einige Zeit. Stephen Zarlenga deutet in ‘The Lost Science of Money’ an, dass es deshalb geschah, weil er die Deutschen zumindest zeiweise vor der englischen Wirtschaftstheorie rettete -  der Theorie, das Geld gegen die Reserven von privaten Bankkartellen ausgeliehen werden muss und nicht von der Regierung direkt herausgegeben warden darf.”

Die deutschen Kommunisten, wie sie in ihrem Manifest versprechen, wären noch weiter gegangen als die Nationalsozialisten, wären sie an die Macht gekommen:

“… werden wir dem Treiben der Bankmagnaten, die heute dem Lande offen ihren Willen aufzwingen, schonungslos Einhalt gebieten. Wir werden die proletarische Nationalisierung der Banken durchführen und die Beschuldung an die deutschen und ausländischen Kapitalisten annullieren.”
ZK der KPD, Flugblatt vom 24.8.1930, veröffentlicht in der “Roten Fahne”

In der Nachkriegszeit war es nur durch die Landesbanken und Sparkassen in öffentlicher Hand (die eine wichtige Rolle in der Schaffung des deutschen ‘Wirtschaftswunders’ gespielt haben), dass das Monopol der privaten Banken auf die Geldversorgung auf lange Zeit verhindert wurde. Darum  überracht es nicht, dass seit den neunziger Jahren die Deutsche Bank AG, die EU Kommission und der IMF enormen Druck auf die deutsche Regierung ausüben, die Landesbanken zu privatisieren, trotz – und wegen – ihrer überragenden Rolle in der Finanzierung kleiner und mittelständischer Kreditnehmer. Folgerichtig wurde im Jahr 2001 den Landesbanken durch eine Entscheidung der EU Kommission die staatliche Kreditgarantie entzogen, um den immer noch grossen Marktanteil der Landesbanken in die Händer der profitgierigen privaten Banken zu schieben. (siehe Artikel über ‘das deutsche Modell’ von Ellen Brown)

Der Begriff  'Nationalbolschevismus'


In der Vorkriegszeit war der Ausdruck ‘Nationalbolschewismus’ nie der Name einer organisierten Partei oder Gruppe in Deutschland wie er es heute in Russland ist , doch er hat seine Wurzeln in Deutschland. ‘NationalKommunismus’ und ‘Nationalboschewismus’ wurden von den deutschen Kommunisten Heinrich Lauffenberg und Fritz Wolffheim, der selbst jüdischer Herkunft war, am Ende des ersten Weltkrieges geprägt. Ihr Standpunkt wurde deutlich in ihrem Appell an die deutschen Arbeiter- und Bauernräte, die ja jetzt frei waren von den Edikten des Kaisers und seiner Generäle, die Versailler Verträge abzulehnen und stattdessen den Krieg gegen die anglo-französische Entente fortzuführen – doch von nun an als einen revolutionären Krieg in einem Bündnis mit Sowjetrussland gegen das internationale Finanzkapital. Obwohl ihr Appell an Lenin, dieser Linie zu folgen, zurückgewiesen wurde, benutzten sie dennoch seinen Ausspruch um ‘Nationalbolschwismus’ zu definieren:

“Macht die Sache des Volkes zur Sache der Nation, dann wird die Sache der Nation Sache des Vokes sein.”

Laufenberg und Wolffheim wurden aus der KPD ausgeschlossen nachdem sie versuchten sich der Führung Wilhelm Pieks zu widersetzen. Radek, nach anfänglicher Begeisterung, verurteilte Laufenbergs ‘Nationalbolschewismus’ ebenfalls strengstens. Laufenberg wurde eines der Gründungsmitglieder der Kommunistischen Arbeiter Partei Deutschlands indem er sich Wolffheim auf der Gründungskonferenz der Partei in Heidelberg anschloss. Aber schon 1920 wurde er aus der Partei ausgeschlossen wobei sein Nationalbolschewismus als offizieller Grund galt. Laufenberg wurde als Pionier des Nationalbolschewismus von Ernst Niekisch betrauert, der sagte, ‘Laufenberg dachte schon im Jahre 1919 in Kontinenten’.

“Lauffenberg, …, der sich in der Vorkriegszeit als Historiker der Hamburger Arbeiterbewegung schon einen Namen gemacht hatte, forderte gemeinsam mit seinem Freund Wolffheim, angeekelt von der erschreckenden Zerissenheit der Arbeiterschaft und dem ohnmächtigen Kampf aller gegen alle – während die Nation unsäglich unter der Bedrückung der Siegermächte litt – die Bildung einer freien in sich geschlossenen Volksorganisation zur Niederkämpfung des ausbeuterischen internationalen Finanzkapitals. Sie versuchten, Bundesgenossen in allen Schichten des freiheitsliebenden Volkes zu werben, und konspirierten auch mit Offizieren, weil nur das Bündnis von Arbeitern und Soldaten das Volk wirklich freimachen könnte.
Die regulären Arbeiterparteien verfehmten die beiden zielbewussten Köpfe als “Nationalbolschwisten”…”
Berliner Volkszeitung

‘Sozialrevolutionärer Nationalismus’ versus ‘Nationalsozialismus’


Das Scheitern von Lauffenbergs und Wolffheims ‘Nationalkommunismus’ war keineswegs das Ende der Geschichte was den Nationalbolschewismus in Deutschland anging, d.h. des Prinzips Gruppen von Rechts und Links zu vereinigen, Dissidenten von sowohl den Nazis als auch den Kommunistischen Parteien eingeschlossen. 1930 wurde ein neuer Schritt in dieser Richtung unternommen unter dem Banner eines neuen ‘Sozialrevolutionären Nationalismus’ – diesmal von Vereinigungen der nationalistischen Rechten und der Nationalistischen Jugend. Daher die folgende Presseerklärung von ‘Die Kommenden’, eines Wochenblattes der Bündisch-Nationalrevolutionären Jugend.

“Am Himmelfahrtstag 1930 hat sich in Berlin ein nach längerer loser Fühlung zusammengerufener Kreis junger Nationalrevolutionäre aus verschiedenen Teilen des Reiches, die den folgerichtigen Sozialismus als die Ausprägung des wahren Nationalismus ansehen, zur “Gruppe sozialrevolutionärer Nationalisten” zusammengeschlossen. Der Kreis will kein neuer Bund sein, sondern umfasst al seine politische Gesinnungsgemeinschaft junge Menschen der verschiedenen nationalistischen Gruppierungen, Bünde – Nationalsozialisten und Menschen die von links her die Losungen ‘Nation’ und ‘Sozialismus’ und deren Gestaltgewinnung im Volksrätestaat anerkennen.”

Das Ziel der Gruppe war nicht nur eine “Anti-kapitalistische Front der Jugend von Rechts und Links” zu bilden sondern eine anti-faschistische – daher der Ausdruck ‘Sozialistischer Nationalismus’ anstelle von ‘Nationaler Sozialismus’. Und, wie Karl Otto Paetel bemerkt, dass es in den Reihen eingeschriebene Mitglieder von Hitlers NSDAP gab hatte das Ziel, die Nazipartei zu unterwandern und letztlich ihre Führung zu übernehmen und das Programm zu einem durch und durch sozialistischen, frei von faschisten Elementen, zu verändern. Es wurde in der Tat ein neues, radikaleres sozialistisches Manifest für die nationalsozialistische Partei auf einem Nürnberger Parteitag verteilt. Dieses schloss mit den folgenden Worten:

“Da die volle Kontrolle über die gesamten deutschen Wirtschaftsmittel heute in den Händen von Organen des internationalen Finanzkapitals liegt, richtet sich die nationale Revolution unmittelbar gegen das internationale Finanzkapital. Hieraus ergibt sich, dass jede in Deutschland vollzogene Umwälzung sofort alle Machtmittel des Völkerbundes und Amerikas gegen den deutschen Arbeiter- und Bauernstaat auf den Plan ruft.
Erste Aufgabe der nationalsozialistischen Aussenpolitik ist deshalb die Organisation der revolutionären Verteidigung gegen die imperialistischen Mächte, Bündnis mit der Sowjet-Union und Unterstützung der revolutionären Bewegungen in allen Ländern der Welt, die sich gegen das internationale Finanzkapital richten.”

Als 1931 ein Rundbrief an eine Reihe von scheinbar ‘rechten’ Individuen, Parteien und nationalistischen Bünden in Deutschland geschickt wurde mit der Frage, ob diese einen imperialistischen Krieg gegen die Sowjet Union unterstützen oder ablehnen würden, war die Anwort überwiegend ein schallendes ‘Nein!’ zur Unterstützung. Nur ein Nazisprecher antwortete auf zweideutige Art indem er sagte, dass er sich nicht vorstellen könne, dass ein europäisches Land Russland (!!!) angreifen würde. Eine andere Nazigruppe sagte, sie seien ‘zu beschäftigt mit dringender Organisationsarbeit’ um die Frage zu beantworten. Wie wir jetzt wissen, plante Hitler einen deutschen Krieg gegen Russland schon als, nach der Machtergreifung, er den Russland-Pakt unterzeichnete.

Nationalbolschewismus, Nationalsozialismus und ‘Strasserismus’


Am selben Tag, an dem Hitler zum Reichskanzler ernannt wurde (30. Januar 1933), wurde das erste ‘Nationalbolschewistische Manifest’ in Deutschland von Karl Otto Paetel veröffentlicht. Nur wenige Exemplare fanden den Weg zu interessierten Lesern bevor die Blätter konfisziert wurden. Die sozialrevolutionären Nationalisten gingen bald in den Untergrund, wie auch die Deutsche Kommunistische Partei – mit der in Paetels Meinung eine Allianz jetzt lebenswichtig war. Hitler, sobald er an der Macht war, hatte in der Tat ein Modell um die Mächte des internationalen Finanzkapitals zu konfrontieren – jedoch nur indem er sich fest mit den Kapitänen des deutschen Industriekapitalismus alliierte und zudem einen faschistischen und ‘Nationalkapitalistischen’ Staat etablierte anstelle eines wahrhaftig ‘nationalsozialistischen’ Staates.

Karl Otto Paetel weist darauf hin, dass der Ausdruck ‘Nationalsozialismus’ nicht von Hitler eingeführt worden war und nur deshalb allgemein bekannt wurde, weil er in den offiziellen Namen der Partei, die Hitler anführte, aufgenommen wurde, d.h. die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP). Bevor diese Partei eine erfolgreiche Massenbewegung und politische Organisation wurde, waren Begriffe wie ‘deutscher Sozialismus’, ‘sozialistischer Nationalismus’, ‘Nationalkommunismus’ – und ‘Nationalsozialismus’ – nur Symbole einer allgemeinen Erkenntnis, dass das Leiden des deutschen Volkes und seine Interessen als Nation nicht verwirklicht werden konnte, es sei denn auf einer sozialistischen anti-imperialistischen Basis. In Wirklichkeit begrüsste die NSDAP in ihren Reihen “Monarchisten und Republikaner, Christen und Anti-Christen, Sozialrevolutionäre und Sozialreaktionäre … Gruppen, die sich als rechte Nationalisten und als linke deutsche Sozialisten verstanden…”. Doch je stärker Hitlers Kontrolle über die Partei wuchs, desto weiter entfernte sie sich von einer echten sozialistischen Plattform – nicht zuletzt weil Hitler den ‘Marxismus’ als Hauptfeind anprangerte. Der linke Flügel der Partei, beunruhigt von dieser Tendenz, fand eine Führungsfigur in Otto Strasser. Der trat der Partei 1925 bei, überredet von seinem Bruder Gregor Strasser, der später in Hitlers ‘Nacht der langen Messer’ ermordet wurde. Otto Strasser verkündete am 4. Juli 1930, “Die Sozialisten verlassen die NSDAP”.

Zusammen mit einigen hundert  Dissidenten formte er die ‘Kampfgemeinschaft revolutionärer Nationalsozialisten’ mit einem neuen Symbol (Hammer und Schwert), einem neuen Gruss (Heil Deutschland!), einem Programm das die nationalisierung der Banken enthielt, Glaube in eine Allianz mit der Sowjet- Union und auch Unterstützung des anti-imperialistischen Kampfes von Völkern im Osten wie China und Indien. Später benutzte er den Namen ‘Schwarze Front’ als einen Sammelbegriff, der die Existenz eines verborgenen ‘Ordens’ mit einer weit grösseren Anzahl von Dissidenten nationalrevolutionärer Gruppierungen und Mitgliedern von SA und NSDAP andeuten sollte.

Seine eigenen Worte zeigen jedoch, wie ambivalent seine eigene Beziehung zum Marxistischen Sozialismus verblieb:

“Wir empfanden und emfinden den Nationalsozialismus demgemäss seiner ganzen Wesenheit nach als ebenso feindlich dem kapitalistischen Bürgertum wie dem internationalen Marxismus und sehen seine Aufgabe in der Überwindung beider, ausgehend davon, dass im Marxismus das an sich richtige Gefühl des Sozialismus gebunden ist an die falsche Lehre des liberalen Materialismus und Internationalismus und im Bürgertum das an sich richtige Gefühl des Nationalismus gebunden ist an die falsche Lehre des liberalen Rationalismus und Kapitalismus …
Wir sahen und sehen daher in unserer Gegnerschaft zu Marxismus und Bürgertum keinen Wesensunterschied, da der in beiden wirkende Liberalismus sie gleichmässig zu unseren Feinden macht. Wir empfanden daher die immer einseitiger gewordene Kampfparole der Leitung der NSDAP “gegen den Marxismus” als eine Halbheit, und in steigendem Maße erfüllte uns die Befürchtung, dass dahinter eine Sympathie für das Bürgertum steckte, das unter den gleichen Parolen seine kapitalistischen Interessen vertritt, mit denen wir nichts gemeinsam hatten und nichts gemeinsam haben.”

Die Ansicht, dass der Marxismus gerade nur das richtige ‘Gefühl’ für den Sozialismus habe – anstatt die tiefste, treffenste, umfassenste und radikalste Kritik des Kapitalismus zu sein, die jemals artikuliert wurde,  und daher die solideste Grundlage für ‘Sozialismus’ -  ist sowohl merkwürdig als auch fragwürdig, genauso wie seine Identifizierung mit “liberalem Materialismus” (?) und “Internationalismus”. Denn zur gleichen Zeit als Strasser schrieb, hatte Stalin schon, unter dem Banner des Leninistischen Marxismus oder ‘Marxismus- Leninismus’ und in Opposition zu Trotski, das Konzept des ‘nationalen Sozialismus’ konsolidiert durch das Prinzip zuallererst den ‘Sozialismus in einem Land’ aufzubauen und zu verteidigen.

Strassers grundsätzliches Missverstehen des Marxismus, und dass er anscheinend nichts wusste von der leninistischen und stalinistischen Interpretation, hielt ihn davon ab, ein eigenes wirtschaftspolitisches Programm auf einer soliden marxistischen oder leninistischen Grundlage zu entwerfen.

Wie sehen hier dasselbe Missverständnis – oder denselben Mangel an Wissen und Verstehen von Marx und von Marxismus – das man in den Schriften von Hitlers wichtigsten Wirtschaftsmentoren, insbesondere Gottfried Feder, dessen Schriften vor allem gegen Wucherei gerichtete waren – verzinsliches Fremdkapital  und was er ‘Mammonismus’ nannte. Feder schrieb:

“Es ist nun ganz erstaunlich zu sehen, wie die sozialistische Gedankenwelt von Marx und Engels … vor den Interessen des Leihkapitales wie auf Kommando Halt machen. Die Heiligkeit des Zinses ist das Tabu; der Zins ist das Allerheiligste.”

Man braucht diese Worte nur mit den Worten von Marx zu vergleichen, der wetterte gegen Wucher und gegen was Feder ‘Mammonismus nannte – und was Marx den “Monotheismus des Geldes” nannte.

“Der Wucher zentralisiert Geldvermögen, …” führt Marx aus. “Er ändert die Produktionsweise nicht, sondern saugt sich an sie als Parasit fest und macht sie miserabel. Er saugt sie aus, entnervt sie und zwingt die Reproduktion, unter immer erbärmlichern Bedingungen vorzugehn. … wo das Kapital … die Arbeit sich nicht direkt unterordnet und ihr daher nicht als industrielles Kapital gegenübertritt, [verelendet] dies Wucherkapital diese Produktionsweise, lähmt die Produktivkräfte, statt sie zu entwickeln…”

“Unter der Form des Zinses kann hier vom Wucherer aller Überschuß über die notdürftigsten Subsistenzmittel (den Betrag des späteren Arbeitslohns) der Produzenten verschlungen warden …”

Andereseits ist es wahr, dass zu seiner Zeit es für Marx unmöglich war, die zunehmend ‘parasitäre’ Rolle des Wucherkapitals vorherzusagen, die es spielen würde bei der Verarmung nationaler Wirtschaften und der Umleitung der Gewinne des industriellen Kapitals in die vollständig unproduktive Sphäre finanzieller Spekulationen – in eine Kasino-Őkonomie, die total von der realen Wirtschaft abgeschieden ist und Überschusskapital sowohl von der Industrie als auch von der Arbeiterklasse absaugt. Heute hat dieser Prozess seinen Höhepunkt erreicht – ermöglicht, wie aus marxistischer Perspektive zu erwarten, durch technologische Veränderungen der Produktionsmittel – insbesondere der Mittel zur Geldproduktion selbst, d.h. deren Digitalisation in elektronischer Form. Daher hat Feders Betonung des katastrophalen Effekts der weniger und weniger aufrechtzuerhaltenden Zinslasten, die vom Wucherkapital sowohl den Produzenten als auch den Konsumenten, sowohl Industriekapitalisten als auch der Arbeiterklasse aufgebürdet werden, und die auch in der Verarmung der Mittelklasse resultieren, heute eine noch grössere Gültigkeit als zu seiner Zeit. Und man muss anmerken, das er ebenfalls darauf bestand – wie Marx es schon im Kommunistischen Manifest getan hatte – dass es die Rolle des Staates sein muss, zinsfreies Geld für Investitionen in Industrie, Infrastruktur, technische Erneuerungen, Kultur, Erziehung und soziale Wohlfahrt bereitzustellen.

Naz-Bol versus Nat-Bol


Dass das, was verwirrte Propagandisten heute in Deutschland als ‘Naz-Bol’ oder ‘Nazi-Bolschewismus’ anpreisen, absolute nichts zu tun hat mit ‘Nat-Bol’ – National Bolschewismus – zeigt sich schon an der Tatsache, das die zahllosen Leiter und Gruppierungen, die in Deutschland zwischen dem 1. und 2. Weltkrieg als nationalbolschewistisch beschrieben werden könnten, einschliesslich ihres Haupthelden Otto Strasser, gnadenlos gejagt wurden nachdem Hitler an die Macht kam – was zum Exil von Otto Strasser und dem Mord an seinem Bruder Gregor führte. Und der ‘nationalistische’ Oberheld der Naz-Bols, Ernst Niekisch, war im Untergrund aktiv im Widerstand gegen die Nazis (‘Widerstand’ ist der Titel eines seiner bekanntesten Bücher) und wurde nach seiner Verhaftung 1937 vom Obersten Gerichtshof der Nazis zu lebenslanger Haft wegen ‘literarischem Verrat’ verurteilt. Fritz Wolffheim hingegen starb in einem Konzentrationslager – wie viele andere auch.

Alle die führenden Figuren des Nationalbolschewismus, zusammen mit den Soldaten, Arbeitern und Jugendlichen, die ihnen folgten, waren intelligente ‘Wanderer im Nichts’ – unfähig sich den rassistischen Vereinfachungen und dem Pseudo-Sozialismus der Nazis (und deren brutaler imperialistische Unterdrückung der souveränen Rechte anderer Nationen) oder der Kommunistischen Partei (die Lenins Rat akzeptierte, den Versailler Vetrag zu unterschreiben) anzuschliessen. Was den fanatisch rassischen und politischen Anti-Semitismus Hitlers sowohl absurd als auch ziemlich irrelevant in Bezug auf die politische und wirtschaftliche Bedeutung des Ausdrucks ‘National Bolschewismus’ macht, ist das, wie Marx selbst in seinem Aufsatz ‘Zur Judenfrage’ schrieb:

“Das Geld ist der eifrige Gott Israels, vor welchem kein andrer Gott bestehen darf. Das Geld erniedrigt alle Götter des Menschen - und verwandelt sie in eine Ware. Das Geld ist der allgemeine, für sich selbst konstituierte Wert aller Dinge.
Es hat daher die ganze Welt, die Menschenwelt wie die Natur, ihres eigentümlichen Wertes beraubt. ... Der Gott der Juden hat sich verweltlicht, er ist zum Weltgott geworden.”

“Der Jude hat sich auf jüdische Weise emanzipiert, nicht nur, indem er sich die Geldmacht angeeignet, sondern indem durch ihn und ohne ihn das Geld zur Weltmacht und der praktische Judengeist zum praktischen Geist der christlichen Völker geworden ist. Die Juden haben sich insoweit emanzipiert, als die Christen zu Juden geworden sind.

»Der fromme und politisch freie Bewohner von Neuengland«, berichtet z.B. Oberst Hamilton, »ist eine Art von Laokoon, der auch nicht die geringste Anstrengung macht, um sich von den Schlangen zu befreien, die ihn zusammenschnüren. Mammon ist ihr Götze, sie beten ihn nicht nur allein mit ihren Lippen, sondern mit allen Kräften ihres Körpers und ihres Gemüts an. Die Erde ist in ihren Augen nichts andres als eine Börse, und sie sind überzeugt, daß sie hienieden keine andere Bestimmung haben, als reicher zu werden denn ihre Nachbarn. Der Schacher hat sich aller ihrer Gedanken bemächtigt, die Abwechslung in den Gegenständen bildet ihre einzige Erholung. Wenn sie reisen, tragen sie, sozusagen, ihren Kram oder ihr Kontor auf dem Rücken mit sich herum und sprechen von nichts als von Zinsen und Gewinn. Wenn sie einen Augenblick ihre Geschäfte aus den Augen verlieren, so geschieht dies bloß um jene von andern zu beschnüffeln.«

Ja, die praktische Herrschaft des Judentums über die christliche Welt hat in Nordamerika den unzweideutigen, normalen Ausdruck erreicht, daß die Verkündigung des Evangeliums selbst, daß das christliche Lehramt zu einem Handelsartikel geworden ist, und der bankerotte Kaufmann im Evangelium macht wie der reichgewordene Evangelist in Geschäftchen.”

Marx zitiert dann Beaumont:

»Der, den ihr an der Spitze einer achtbaren Kongregation seht, hat als Kaufmann angefangen; da sein Handel gescheitert war, ist er Geistlicher geworden; ein anderer hat mit den Priesteramt begonnen, aber sobald er eine bestimmte Summe Geldes zur Verfügung hatte, die Kanzel mit dem Schacher vertauscht. In den Augen einer großen Mehrzahl ist das, geistliche Amt tatsächlich eine gewerbliche Laufbahn.«

Laut Marx also macht die totale ökonomische Sekularisierung des Judentums innerhalb sogenannter ‘christlicher’ kapitalistischer Gesellschaften die gesamte rassische Dimension des Judeseins zusammen mit dem überlebenden Ritualismus bärtiger religiöser Juden - wie sie ständig in Nazi Propagandabildern karikiert wurden -  vollständig irrelevant und zu einem Randphänomen.

Im Gegensatz dazu schreibt Franz Schauwecker über das ‘Deutschsein’ als etwas, das nichts mit körperlicher Erscheinung oder ‘rassischer’ Wissenschaft zu tun habe, sondern ein Glaube in die Erfüllung eines bestimmten ‘Seelenwertes’ sei.

“Die Frömmigkeit der Deutschen ruht in den deutschen Predigten Eckeharts, in den Fugen und Chorälen von Bach, in den Sonaten Beethovens, in den Taten Friedrich des Grossen und der Hohenstaufendynastie, in Goethes grossem Weltgefühl und in den deutschen Armeen … Das Reich der Deutschen ist Gottes Reich.”

Heute ist es nicht deutscher sondern zionistischer Nazismus – Zionazismus – der die Hitlersche Tradition fortführt selbst den Begriff eines ‘deutschen Juden’ abzulehnen – die Grundlage des Anti-Semitismus. Es ist der Zionazismus, der die Palestinenser zu seinen ‘Juden’ gemacht hat – ‘fremde’ Elemente und gefährlich für die Nation. Das ist nicht überraschend. Denn die zionistische Bewegung hat sich nicht nur den deutschen Nationalsozialismus der Hitlerschen Variante zum Vorbild genommen – sie hat die Nazis in vielen Briefen darum gebeteb, die Verfolgung der Juden in Deutschland nicht nur fortzuführen sondern zu verschärfen, um deren Flucht nach Palestina und die Besetzung des Landes zu erzwingen, was zur gnadenlosen Verdrängung der Palestinenser von ihrem Land führte, mit kaum verhüllten Träumen von und Versuchen des Völkermordes an ihnen.

Eine Neue Seelisch-geistige Grundlage für den Nationalbolschewismus


Die National People’s Party ist weder antisemitisch noch rassistisch, und fühlt sich auch nicht von sogenannter Volksgeschichte, Volksreligionen oder Volksidentität angezogen. Stattdessen ist es durch und durch marxistisch – doch es fügt dem Marxismus eine seelisch-geistige Dimension hinzu, die von Marx Aufsatz ‘Zur Judenfrage’ angeregt wurde. Denn es war in diesem Aufsatz, dass Marx erkannte, dass das Wesen des Judaismus in seiner Zeit nichts mehr damit zu tun hatte ein religiöser oder rassischer Jude zu sein, sondern im wesentlichen eine heimliche, weltliche Religion war – ein ‘Monotheismus des Geldes’, der jetzt alle kapitalistischen Länder und Kulturen gleich welcher Religion oder Ethnizität durchdrungen hatte.

Während es eine geschichtliche Tatsache ist, dass viele Juden dazu gezwungen waren Wucher zu treiben und Bankiers zu werden, weil ihre christlichen Herrscher, denen Wucher durch ihre eigene Religion verboten war, sie von anderen Berufen  bannten, und während viele berüchtigte Bankiers wie die Rothschilds in der Tat Juden waren, waren viele andere wie J. P. Morgan s keine. Die grundlegendere Wirklichkeit ist, dass das moderne kapitalistische Bankensystem niemals von Personen einer bestimmten Rasse oder Religion dominiert wurde – stattdessen hat es immer dazu gedient alle Volkskulturen entweder auszulöschen oder zu marginalisieren – Islam und Christentum eingeschlossen, und sogar das orthodoxe religiöse Judentum selbst. Daher das Motto, dass ‘Antisemitismus der Sozialismus von Narren’ ist.

Marx war weder ein grober, atheistischer ‘Materialist’ noch ein ‘Positivist’ oder ein ‘objektivistischer’ Wissenschaftler. Das wurde deutlich in seinen Feuerbachschen Thesen – in denen er alle vorangegangenen Formen des Materialismus dafür kritisiert, dass sie die im wesentlichen subjective Natur sinnlich erfahrener Wirklichkeit und menschlicher sinnlicher Aktivität nicht erkannt haben. Obwohl kein Materialist im konventionellen Sinn, erkannte Marx indirekt dennoch zwei Formen des ‘Immaterialismus’ – eine religiöse und eine finanzielle.

Was Marx erkannt hatte war, dass Geld seine Wurzeln in der scheinbar unfassbaren oder immateriellen Natur des ‘Tauschwertes’ von Waren – und nicht in ihrer sinnlichen oder ‘materiellen’ Wirklichkeit und ihrem ‘Gebrauchswert’ als Dinge. Als die ‘verkaufen um zu kaufen’ Formel einfacher Marktwirtschaften, die Marx Ware-Geld-Ware nannte (W-G-W) abgelösst wurde von der ‘kaufen um zu verkaufen’ Formel G-W-G (Geld–Ware–Geld) spiegelte sich das wieder im Aufstieg des religiösen Monotheismus, der Gott, ebenso wie Geld, ansah als ausgestattet mit der Macht den Menschen zu beherrschen und Dinge als materielle Stoffe aus dem Nichts zu erschaffen.

Zu Beginn wurde der ‘Geist’ des Geldes, d.h. die geheimnisvolle immaterielle Natur des Tauschwertes von Dingen, ‘materialisiert’ in der Form materieller Dinge wie Gold oder anderer Tauschwaren. Heutzutage nimmt er nicht einmal mehr Papierform an, sondern die wahrhaftig geisterhafte und immaterielle Form von ‘Zahlen Geld’, ‘digitalem Geld’ oder ‘virtuellem Geld’ – Geld das von den privaten Geschäftsbanken buchstäblich aus dem Nichts geschaffen wird.

Die geistig-spirituelle Dimension des Nationalbolschewismus kann als eine Form von ‘umgekehrtem Marxismus’ verstanden werden – eine, die den Gott des Geldes, aus dem heraus scheinbar alle Dinge geschaffen oder ‘materialisiert’ werden, als das perverse ökonomische Spiegelbild eines immateriellen Gewahrseins oder ‘Geistes’ erkennt – ein göttlich-universelles Gewahrsein, dessen Manifestation und Ausdruck in allen Wesen und Dingen zu sehen ist.

Diese Philosophie stellt einen ‘Monismus des Gewahrseins’ dem, was Marx den ‘Monotheismus des Geldes’ nannte, gegenüber. Dieser ist das Wesen aller Formen von religiösem Monotheismus, die einen Schöpfergott postulieren für den Bewusstsein oder Gewahrsein selbst Formen des Privateigentums sind – einen Gott, der Gewahrsein hat, nicht einen, der Gewahrsein ist.

Religiösen Monotheismus abzulehnen bedeutet keine Rückkehr zum Heidentum oder zum Polytheismus – denn die Vielzahl von Göttern, verehrt in spirituellen und religiösen Traditionen der Vergangenheit, sind heutzutage einfach ein Spiegelbild der Vervielfachung von Markennamen und Waren. In der Tat, solche Traditionen selbst werden heute als ‘spirituelle Waren’ vermarktet – gezielt auf den ‘spirituellen Verbraucher’ auf der Suche nach spiritueller Identität, und begierig sie durch alle möglichen Identifikationen zu erreichen, ob ethnisch, religiös, politisch oder national.      

Andererseits ist es nicht unwichtig anzuerkennen, dass Einzelne, Gruppen und Gemeinschaften aller Art – sei es ethnisch, beruflich, sprachlich oder religiös -  als auch ganze ‘Völker’ in der Tat gemeinsame Neigungen und kreative Potentiale, “Grundstimmungen” (Heidegger), “Wertgefühle” (Nietzsche) oder “Bewusstseinsqualitäten” (Wilberg) miteinander teilen können, und dass diese in Staat und Kultur entweder bestätigt und reflektiert oder entwertet und marginalisiert werden können. Darin liegt jedoch die Gefahr – denn wenn solche gemeinsamen Neigungen, Qualitäten und Wete als kommerzielle  oder politische Markenware vermarktet werden, können sie sehr einfach zu einem Instrument des ‘einen wahren Gottes’ gemacht werden, der in der Tat weltweit herrscht   - der universelle Gott des Geldes, der die “Umwertung aller Werte” verkörpert.

“Das Geld ist der allgemeine, für sich selbst konstituierte Wert aller Dinge. Es hat daher die ganze Welt, die Menschenwelt wie die Natur, ihres eigentümlichen Wertes beraubt.”
Karl Marx, Zur Judenfrage

In der Identität-suchenden und Identität-verbrauchenden Welt globaler kapitalistischer Őkonomien und Kulturen is das Geld der ‘Einzig Wahre Gott’. Der Monotheismus des Geldes, der heute die Welt regiert, ist jedoch nur ein perverses Spiegelbild  einer anderen metaphysischen Wirklichkeit – einer, die nur in einer geistigen Philosophie reflektiert werden kann, die man den ‘Monismus des Gewahrseins’ oder ‘Das Gewahrseinsprinzip’ nennen könnte.

Dies ist die Erkenntnis, dass die grundlegende Natur der Wirklichkeit im Prinzip in einem singulären (‘monistic’) und universellen Gewahrsein liegt – eines, das nicht der Privatbesitz von Wesen, nicht einmal eines einzelnen Wesens, sein kann, nicht einmal ‘Gottes’, wenn Gott als ‘Höchstes Wesen’ verstanden wird.

Dieses Gewahrsein ist nicht einfach ein immaterielles Produkt irgendeines ‘materiellen’ Dinges wie der menschliche Körper oder das Hirn. Es ist kein Gewahrsein, das ‘mir’ oder ‘Dir’ gehört, sondern es ist trans-personal, universell und das tiefste Wesen des Göttlichen – die Identität von Einzelnen, Gruppen und Nationen sowohl umfassend als auch transzendierend. Alle Dinge und alle Welten, alle Wesen und alle Körper, jedes Selbst und alle Identitäten sind individualisierte Teile, Ausdrücke oder Verkörperungen jenes göttlich-universellen Gewahrseins, welches die Essenz dessen ist, was wir ‘Gott’ nennen.

Aus dieser geistig-philosophischen Perspektive ist der ‘Kommunismus’ kein ‘Kollektivismus’, sondern eine staatslose kommunistische Gesellschaft in der, in Übereinstimmung mit den Worten des Kommunisten Manifests: “…die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist.”

Diese Äusserung von Marx hat absolute nichts mit jenem liberalen und bürgerlichen ‘Individualismus’ zu tun, der zur Identifikation mit der konkurrierenden Gewinnsucht des individuellen Ego oder Subjekts einläd. Sie hat auch nichts mit den Versuchen zu tun, spirituelle Transzendenz durch die Hingabe des Ego an die Identifikation mit einem kollektiven Willen oder ‘Subjekt’ zu erreichen – sei es durch den Staat verkörpert oder durch das ‘Über-ich’ eines Führers.

Bürgerlicher Egoismus und ‘die freie Entwicklung eines jeden’ sind nicht dasselbe – in der Tat, sie sind Gegenteile. Der Weg zur wahren individuellen Freiheit und Erfüllung ist nicht durch die Macht des Geldes zu finden, sondern durch die dem Gewahrsein selbst innewohnenden Kräfte und Möglichkeiten – verstanden nicht als eine Form von ‘Ego’ oder ‘Subjekt’, sondern als ‘Geist’ und ‘Seele’.

Das neue seelisch-geistige Prinzip des Nationalbolschewismus wird deshalb ‘Das Gewahrseinsprinzip’ genannt. Dieses Prinzip steht nicht für egoistisches Einzeltum noch für Kollektivismus, es betet weder ein individuelles Subjekt (menschlich oder göttlich) an, noch dessen Unterwerfung unter ein kollektives Subjekt. Stattdessen ist dieses Prinzip die Anerkennung jedes Individuums als individualisierte Verkörperung einer universellen Subjektivität oder Gewahrseins – einer all-durchdringenden ‘Weltseele’.

Doch es gibt nicht nur drei sondern vier Dimensionen von Bewusstsein oder ‘Subjektivität’ – die individuelle, die kollektive, die universelle und die der ‘inter-subjektiven’ oder zwischenmenschlichen Beziehungen. Und es ist vor allem diese vierte Dimension – die Art und Weise auf die die Einzelnen die Anderen empfangen, bestätigen, erkennen und mit ihnen umgehen als Einzene in einer Nation, einem Staat oder irgendeinem Kollektiv – die die tragende Achse revolutionärer Veränderung bildet; d.h. ob sie es als Konkurrenten und Egoisten tun oder so, dass sie alle Individuen, alle Völker und alle Kulturen als einzigartigen Ausdruck eines universellen Gewahrseins oder ‘Geistes’ anerkennen, jedes und alle mit einzigartiger ‘Seele’.

Nationabolschewismus ist daher was ich ‘Sozialismus mit Geist und Seele’ nenne – das ausgesprochene Gegenteil des im wesentlichen seelenzerstörerischen und seelenlosen Kapitalismus, der, wie Marx es schon wusste, die Beziehungen zwischen Menschen in Beziehungen zwischen Dingen – Waren – verdreht und so menschliche Beziehungen aller Seelentiefe beraubt.

‘Geist’ und ‘Seele’ sind nichts als äussere und innere Dimensionen von Gewahrsein als solches. Nur wenn wir lernen, unserem alltäglichen Leben, unseren Beziehungen und der Welt mit immer mehr Gewahrsein zu begegnen, können wir “die Akkumulation des Kapitals” in eine Akkumulation von Gewahrsein transformieren – mit den Einsichten, die das mit sich bringt.

Geschichtlich gesehen entwickelten sich Besitzverhältnisse und Klassengesellschaft zusammen mit der Idee, dass ‘Subjektivität’, oder Bewusstsein an sich, der Privatbesitz einzelner Subjekte und deren ‘Ego’ oder ‘Ich’ sei. Doch wie könnte das stimmen, wenn die Erfahrung eines Selbstes oder Subjekts, Geistes oder Körpers, Ego oder Ich ein Gewahrsein dieses Selbstes oder Subjekts, Geistes oder Körpers, Ego oder Ich voraussetzt. Dieses Gewahrsein kann daher im Prinzip nicht zum Besitz oder Produkt eines Selbstes oder Subjekts, Wesen oder Körper, dessen es gewahr ist, reduziert werden. Dies ist ‘Das Gewahrseinsprinzip’ in Kürze – eine Philosophie, die Jahrhunderte der alten Identifikation der Seele mit einem einzelnen oder kollektiven ‘Subjekt’ oder ‘Ego’ aufhebt und stattdessen die Vorstellung des Göttlichen als universelles Bewusstsein oder Gewahrsein, von dem alle Seelen Teile und Ausdruck sind, wieder einführt.

Im indischen und asiatischen Denken ist die Vorstellung von Bewusstsein oder Gewahrsein als etwas absolutes und universelles – einer Subjektivität ohne ein ‘höchstes’ Subjekt – seit langem anerkannt worden. So kam es, dass der indische Gott Shiva dieses absolute und universelle Gewahrsein symbolisiert, und wie der Gott Krishna das innere Selbst, die Seele, des Individuums verkörpert – reicher und vielfältiger als das individuelle Ego oder Subjekt.

Schliesslich ist selbst westliche ‘post-moderne’ Philosophy heutzutage gewungen, die kapitalistische ökonomische Wirklichkeit anzuerkennen und die Cartesianische Vorstellung von Bewusstsein als Privatbesitz von einzelnen Subjekten zu transzendieren. Denn im Zeitalter der globalen Finanzialisierung des Kapitalismus ist es deutlich geworden, dass die ‘unsichtbare Hand des Marktes’ – und des Finanzmarktes insbesondere – nicht die Hand eines Einzelnen, einer Gruppe oder eines politischen Staates ist, sondern das, was alle Individuen und Nationen ihrer Herrschaft unterwirft.

Politik hat daher kein Zentrum mehr in politischen Persönlichkeiten oder ‘Subjekten’ oder im Willen eines souveränen Nationalstaates, denn diese sind alle der unpersönlichen Herrschaft des Geldes und der Finanzmärkte unterworfen. Geld und Kapital allein und an sich sind die einzig wirklichen und effektiven ’Subjekte’ im Zeitalter des Finanzkapitalismus – ihr wirklicher ‘Gott’ und die Basis des ‘Monotheismus des Geldes’.

Andererseits wird der ‘Sozialismus’ im Nationalbolschewismus as Sozialimus mit Geist und Seele verstanden. Das erfordert wiederum ein neues Verständnis von Friedrich Engels ‘wissenschaftlichem Sozialismus’ als einer Wissenschaft des Geistes und der Seele – einer Wissenschaft, die das universelle Gewahrsein als absolute Wirklichkeit anerkennt, die allen Dingen oder Wesen, allen Individuen und allen Kulturen, allen Welten und Universen zugrundeliegt.

Diese neue Wissenschaft ist weder materialistisch noch idealistisch im Hegelschen Sinne sondern ‘subjektivistisch’ im absoluten Sinn – basierend auf einem ‘Monismus des Gewahrseins’, der den ‘Geist’ als reine oder transzendente Dimension eines absoluten und universellen Gewahrseins erkennt und die ‘Seele’ als seine immanente, innere und individualisierte Dimension.

Eurasienismus


Die Anerkennung eines solchen universellen oder ‘transzendentalen’ Gewahrseins hat als historische Quelle sowohl  indisches religiöses Denken als auch die ‘phenomenologische Wissenschaft’ der deutschen Philosophen Edmund Husserls und Martin Heidegger- daher sein im wesentlichen indo-germanischer, indo-europäischer oder ‘eurasischer’ Charakter.

Aus diesem Grund sind auch meine beiden Bücher ‘What is Hinduism?’ und ‘Rudra’s Red Banner’ enstanden. In ihnen argumentiere ich, dass der Bruch zwischen religiösen und marxistischen Philosophien und politischen Bewegungen in Indien vollständig unnötig ist, weil er darauf basiert, dass übersehen wird, wie die gemeinsame und revolutionäre Essenz beider den Monotheismus des Geldes unterminiert.

Es gibt seit 1987 Beweise, die zeigen, dass indische religiöse Traditionen gemeinsame Wurzeln mit einer fortgeschrittenen Vor-Indoeuropäischen  (‘vor-arischen’) Zivilisation hat, die das gesamte Gebiet Eurasiens umfasste. Diese vorgeschichtliche Zivilisation hatte ihre Schwerpunkte nicht nur im Industal, sondern auch in Sumerien (dessen Sprache weder indo-europäisch noch semitisch war), im Mittleren Reich Egyptens, auf Kreta und in Mycene, und, wie archeologische Entdeckungen zeigen, in Russland – wo 1987 im südlichen Ural (ARKAIM) Beweise für eine fortgeschritte proto- oder vor-slavische Zivilisation gefunden wurden, die von Plato als Hyperborea genannt wurde, und die eine dem Sanskrit ähnliche Schrift besass und Schriften, die den Vedas ähnlich sind.

Diese vorgeschichtliche europäische Zivilisation wurde vor langer Zeit von dem inneren Wissen (Gnosis) einer herrschen Priesterklasse angeregt und geführt. Die Wiedergeburt einer zukünftigen eurasischen Kultur und Zivilisation in Russland – eine, die die gegenwärtig dominante globale kapitalistische oder ‘atlantische’ Kultur der U.S.A. ersetzen wird – wurde von dem deutschen Anthroposophen Rudolf Steiner antizipiert und heute von der Internationalen Eurasischen Bewegung angeführt.

Das Wort ‘international’ bedeutet hier, was es bedeuten sollte, nämlich einen kooperativen ‘inter-nationalismus’ souveräner Staaten – nicht zuletzt der europäischen und eurasischen – anstelle ihrer Unterordnung unter den globalen finanziellen Imperialismus und die globale Macht eines einzelnen amerikanischen ‘Superstaates’.

Daher muss im Mittelpunkt jeden eurasischen Konzepts eine geistige und politische Allianz von Deutschland und Russland stehen, so wie sie die geo-politische Grundlage der nationalbolschwistischen Gruppen in den zwanziger und dreissiger Jahren in Deutschland bildete – lange vor der Gründung einer ‘nationalbolschewistischen Partei’ und einer ‘Eurasichen Bewegung’ in Post-Sowjetrussland. Denn es bleibt wahr, dass:

“Amerika … eine Zivilisation erschaffen [hat], die den exakten Widerspruch zu der alten europäischen Tradition representiert. Es hat eine Religion der Praxis und der Produktivität eingeführt; es hat Gewinnstreben, grossindustrielle Produktion, und mechanische, sichtbare und quantitative Errungenschaften über jedes andere Interesse gestellt. Es hat eine seelenlose Grösse von rein technologischer und kollektiver Natur hervorgebracht, der jeglicher Hintergrund von Transzendenz, innerem Licht und wahrer Geistigkeit abgeht. Amerika hat [eine Gesellschaft geschaffen, in der] der Mensch zu einem reinen Instrument der Produktion und der materiellen Produktivität innerhalb eines konformistischen sozialen Konglomerats wird.” 

Julius Evola

“Im Prinzip bleiben Eurasien und unser Raum, das Herz Russlands, die Bühne einer neuen, anti-bürgerlichen, anti-amerikanischen Revolution.” … “Das neue eurasische Reich wird auf dem zugrundeliegenden Prinzip des gemeinsamen Feindes gebildet: der Ablehnung des Atlantizismus, der strategischen Kontrolle der USA, und der Weigerung liberale Werte herrschen zu lassen. Dieser gemeinsame zivilisatorische Impuls wird die Grundlage einer politischen und strategischen Union bilden.”

Aleksandr Dugin

Auf diese Weise verstanden wird Nationalbolschewismus zu einem Sozialismus, der ein neues politisches und ökonomisches Gewahrsein mit einem neuen religiös-geistigen Gewahrsein verbindet.  Nur so ein Sozialismus kann Marxismus und Nationalismus vereinen zu einer Form von Nationalkommunismus, Nationalbolschewismus und einer eurasianistischen Philosophie, die westliches ‘wissenschaftliches’ und ‘Aufklärungsdenken’ vollständig transzendiert. Eines muss jedoch klar sein: Eurasianismus ist kein Putinismus, und Putinismus selbst ist Faschismus - kein Nationalbolschewismus sondern autoritärer und korporatistischer Nationalkapitalismus, der von einer superreichen, nepotistischen und kriminellen Kabale von Verrätern an Sozialismus und Kommunismus aus dem Staatssicherheitsdienst angeführt wird. Und das 'neue eurasische Reich', von dem Dugin spricht, sollte keinesfalls als ein gross-russisches Imperium konzipiert werden.

Die National People’s Party im Vereinigten Königreich sucht Kontakt und Zusammenschluss mit anderen sozialnationalistischen und nationalbolschewistischen Gruppen und Parteien sowohl in Europa als auch in Asien – und bietet eine neue religiös-philosophische Basis sowie einen neuen politisch-ökonomischen Fokus, die beide dem revolutionären Ziel der Überwindung der heutigen globalen Religion und der globalen Wirklichkeit dienen – Herrschaft des ‘Monotheismus des Geldes’.

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